Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Bürger von Baden-Baden und Gemeinderat sind keine ‚inkompetenten‘ Befehlsempfänger“

Baden-Baden, 23.04.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Grüne Attacken gegen Baden-Badener Gemeinderat – FDP protestiert gegen Landtagsabgeordneten Behrens – «Diese Aussage von Ihnen ist zutiefst undemokratisch».

Boris Fernbacher kandidiert auf der Liste der AfD für die Kommunalwahl in Baden-Baden.*

Der grüne Landtagsabgeordnete Hans-Peter Behrens offenbart mal wieder das gestörte Demokratieverständnis seiner Partei. Die mehrheitliche Ablehnung der Ausweisung möglicher Windkraftstandorte auf Baden-Badener Gemarkung durch die Gemeinderatsvertreter von AfD, FDP, FBB und CDU wischt Herr Behrens arrogant vom Tisch: Baden-Baden solle sich «endlich an die Vorgaben dieses Verfahrens halten und kooperieren, statt querzuschießen». Die Prüfung solle Baden-Baden gefälligst «den zuständigen und kompetenten Stellen überlassen». Obwohl Mitglied der AfD kann ich mich hier nur den kritischen Worten des FDP-Fraktionsvorsitzenden Rolf Pilarski anschließen. Die Bürger von Baden-Baden und der von diesen gewählte Gemeinderat sind keine «inkompetenten» Befehlsempfänger des Kreistags oder der schwarz-grünen Landesregierung. Wir dürfen mit unseren eigenen politischen Vorstellungen «querschießen» und haben dafür auch gute sachliche Argumente:

 

Der Bau von Windkraftanlagen und deren Zufahrtswegen vernichtet wertvollen Baumbestand, versiegelt natürliche Bodenoberflächen und stört den Kreislauf des Grundwassers. In Wäldern ist das für Schwammfunktion, Luft- und Wasserströme sowie den Hochwasserschutz katastrophal. Gerade unzerschnittene Wälder kühlen die Umgebung um zehn Grad herunter und puffern Extremereignisse des Wetters ab. Ausgerechnet dort Energieanlagen zu bauen – um so angeblich dem Klima zu helfen – ist geradezu absurd. Berlin will für mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien sorgen. So ermöglicht das Gesetz zur Festlegung von Flächenbedarf für Windenergieanlagen an Land in §6, dass in Genehmigungsverfahren Umweltverträglichkeitsprüfungen und artenschutzrechtliche Prüfungen nach § 44 Abs. 1 des Bundesnaturschutzgesetzes weitgehend entfallen. Andere Änderungen sehen vor, dass Flächenkompensationen für zerstörte Lebensräume zukünftig mit Geldersatzleistungen abgegolten werden können. Aber Geldzahlungen können doch nicht Sauerstoff produzieren, als CO2-Senke das Klima schützen oder einen Ersatz für die Zerstörung von Biodiversität bieten, oder?

«Bleib was du bist - ein kleines Eden - in das die Menschen flüchten aus dem Lärm der Zeit. Dort, wo die grünen Berge mit dem Himmel reden, bleibt dir die Kraft der stillen Einsamkeit.»

Dieses Gedicht des Heimatdichters Adalbert Stifter (1805-1868) deutet an, dass der Wald weit mehr ist als nur ein Ort zur Befriedigung unserer materiellen Interessen (Baustoffe, Nahrung oder Windenergie) ist. Er stellt auch einen stillen Rückzugsraum dar, in dem wir dem hektischen Alltag entfliehen und unsere seelische Balance wiederfinden können. Ist es da sinnvoll, Schwarzwald, Schwäbische Alt, Böhmerwald, Spessart und viele weitere wunderbare Mittelgebirge mit unzähligen Windkraftanlagen zu bepflastern?

Nein; als Kandidat auf Listenplatz 8 der AfD für die Gemeinderatswahl am 9. Juni lehne ich genauso wie die AfD Baden-Baden die Errichtung jeglicher weiterer Windkraftanlagen auf der Gemarkung Baden-Baden sowie in Sichtweite der Innenstadt kategorisch ab.

Boris Fernbacher
Baden-Baden


*Anmerkung der Redaktion: Laut «Spielregeln für Leserbriefe an goodnews4.de» sind Leserbriefe von politischen Mandats- und Funktionsträgern nicht vorgesehen, es sei denn sie antworten auf einen Leserbrief. Bei Kandidaten für die Kommunalwahl handelt es sich nicht um politische Mandats- und Funktionsträger. Im Sinne der Transparenz weist goodnews4.de jedoch auf die Kandidatur hin.


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