Schach-Bundesliga

Baden-Badener Schachspieler ein bisschen dürfen feiern – Deutscher Vizemeister

Baden-Badener Schachspieler ein bisschen dürfen feiern – Deutscher Vizemeister
Michael Adams war zum Schluss nochmal Doppelsieger und die Zuverlässigkeit in Person. Foto: Thilo Gubler

Baden-Baden, 30.04.2024, Bericht: Walter Siemon Die Saison 2023/2024 der Schachbundesliga ist Geschichte. Der neue deutsche Meister heißt SC Viernheim, dem es damit nach mehreren Anläufen in den vergangenen Jahren gelang, Dauersieger OSG Baden-Baden abzulösen.

Nach sechs Titelgewinnen hintereinander und siebzehn insgesamt landete der Rekordmeister an der Oos diesmal mit drei Mannschaftspunkten Abstand auf Rang zwei, dies allerdings mit souveränem Vorsprung von sechs Mannschafts- und zweiundzwanzig Brettpunkten auf den Drittplatzierten, Werder Bremen. In den letzten beiden Runden standen für die OSG ein 6:2 Erfolg gegen Absteiger Mühlheim Nord und ein beachtlich hoher 6,5:1,5 Schlusspunkt gegen den ehemaligen Rekordmeister SG Solingen zu Buche.

 

In beiden Runden siegten Alexei Shirov, Michael Adams und Sergei Movsesian, eineinhalb Punkte steuerten Rustam Kasimdzhanov, Etienne Bacrot und – besonders bemerkenswert – das erst sechzehnjährige Jungtalent Bennet Hagner bei, jeweils einen Punkt holten Richard Rapport am Spitzenbrett und Alexander Donchenko an Brett zwei. Nicht nur der klare Abstand von Viernheim und Baden-Baden zum Rest des Feldes, sondern ganz besonders auch die nach dem Saisondurchschnitt der Elozahlen, den Leistungskennzahlen der Schachspieler, praktisch identische Spielstärke der beiden Spitzenteams (Viernheim 2672,53; Baden-Baden 2670,49) weist aus, dass hier zwei Mannschaften absolut auf Augenhöhe um den Titelgekämpft haben. Die entscheidenden Faktoren, dass sich Viernheim schließlich durchgesetzt hat, müssen also in mehr oder weniger hintergründigen Details des Saisonablaufs gelegen haben, möglicherweise waren es aber einfach nur Formschwankungen. Davon zu sprechen, dass eine «Ära enden könnte», wie man es auf der Website der Schachbundesliga lesen kann, ist daher sicher verfrüht. Die Ansage der OSG Baden-Baden, in der nächsten Saison wieder um den Titel zu kämpfen, steht im Raum, jetzt aber zunächst mal verbunden mit der aufrichtigen Gratulation des OSG-Vorstandes in Richtung Südhessen für eine absolut konstante und – wie erster Vorsitzender Patrick Bittner voller Anerkennung formuliert – «bärenstarke» Leistung des SC Viernheim, die verdientermaßen zu Titelgewinn geführt habe.

Auch, wenn die OSG diesmal in der Schachbundesliga das Nachsehen hatte, zeigt sich Patrick Bittner mit Blick auf den gesamten Verein geradezu begeistert vom Saisonverlauf 2023/24. Es sei eine der erfolgreichsten Spielzeiten in der Vereinsgeschichte gewesen: Vizemeister in der Bundesliga, Erreichen der Endrunde im deutschen Pokalwettbewerb (wird im Juni ausgespielt), also noch mit Titelchance, die Frauen ebenfalls noch mit Chancen im Rennen um die Meisterschaft in der Schach-Frauenbundesliga, OSG II auf Platz zwei in der zweiten Bundesliga, erster Platz in der Oberliga mit OSG III aufgestiegen in die neue Oberliga Baden-Württemberg, Aufstieg des Drittplatzierten OSG IV aus der Verbandsliga in die Oberliga Baden, Aufstieg der fünften Mannschaft aus der Bereichs- in die Landesliga, Spitzenreiter in der Bezirksklasse mit Aufstieg in die Bereichsklasse (Mannschaft VI), dritter Platz der achten Mannschaft in der Kreisklasse eins, dazu Erfolge im Senioren-Mannschaftsbereich, großer Zuwachs an jugendlichen Vereinsmitgliedern, sehr gutes Abschneiden diverser Jugendmannschaften und Einzelerfolge in verschiedenen Wettbewerben, Mitwirkungen beim Grenke Chess Open, insgesamt also jede Menge Gründe, zufrieden zurück und optimistisch in die Zukunft zu blicken, resümiert Bittner.




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