Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „68er-Bewegung war eben nicht nur Love & Peace“ – „Adorno von fanatisierten Studenten niedergebrüllt“ – Zum goodnews4-Bericht „Zeitzeugen im Stadtmuseum“

Baden-Baden, 18.04.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Badener blicken zurück auf die 68er-Revolte – Zeitzeugen im Stadtmuseum.

Boris Fernbacher kandidiert auf der Liste der AfD für die Kommunalwahl in Baden-Baden.*

Am Sonntag, den 28. April, wirft das Stadtmuseum Baden-Baden einen Blick zurück auf die auch für die Entwicklung unseres Landes wichtige 68er-Bewegung und lässt dabei auch zwei Zeitzeugen mit Bezug zu Baden-Baden berichten. Das wird sicher eine interessante Veranstaltung. Wenn ich allerdings die enthusiastische Mitteilung der Stadt zu diesem Event lese, kann ich nur hoffen, dass die Veranstaltung nicht zu sehr in kritiklose Beweihräucherung dieser historischen Epoche ausartet.

 

Die 68er-Bewegung war eben nicht nur Love & Peace, friedlicher demokratischer Aufbruch und «wearing flowers in your hair». Sie stand von Anfang an auch für Ideologisierung, Intoleranz und mangelnde Abgrenzung von Gewalt. Man folgte relativ kritiklos marxistischen Ideen (Hallo Winfried K.) und verehrte blind kommunistische Massenmörder wie Ho Chí Minh, MaoMao Zedong oder den Guerillaführer Che Guevara. 1968 steht auch für lautstarke Störungen von Vorlesungen durch linke Studenten. Wie heute wieder versuchte man an den Universitäten abweichende Meinungen nicht mehr zu Wort kommen zu lassen und das Meinungsspektrum einzuschränken. Damals wurde selbst der eher links positionierte deutsch-jüdische Soziologe Theodor W. Adorno in Vorlesungen von fanatisierten Studenten niedergebrüllt und 2020 versuchen linke Aktivisten mit Krawall Vorlesungen des ehemaligen AfD-Politikers Bernd Lucke zu verhindern.

Leider steht 1968 auch für eine bis heute sich fortschreibende Tradition der mangelnden Abgrenzung des linken Spektrums von gewalttätigen Protestformen: Pflastersteine auf Polizisten (Hallo Joschka F.), gesetzeswidrige Straßenblockaden, Brandanschläge auf Kaufhäuser, Zerstörung von Gemälden durch Klimaaktivisten. Anschläge der Antifa auf Autos von AfD-Politikern oder der auf dem Humus der 68er erwachsene Terror der RAF. 1968 ist häufig auch 2024! Die 68er stehen leider auch für den bis heute weit verbreiteten linken Antisemitismus. So plante man am 9. November 1969 just am Jahrestag der Novemberpogrome 1938 einen Bombenanschlag auf das Jüdische Gemeindehaus Berlin. 2024 präsentiert und tarnt sich dieser linke Antisemitismus dann als Solidarität mit Palästina.

Es ist zu hoffen, dass die Veranstaltung im Stadtmuseum Baden-Baden neben den für unsere heutige Gesellschaft durchaus auch wichtigen und positiven Impulsen der 68er-Bewegung und Erinnerungen an eine farbenfrohe und bewegte Zeit auch diesen Blick auf «the dark side of 68» nicht unter den Tisch fallen lässt.

Boris Fernbacher
Baden-Baden


*Anmerkung der Redaktion: Laut «Spielregeln für Leserbriefe an goodnews4.de» sind Leserbriefe von politischen Mandats- und Funktionsträgern nicht vorgesehen, es sei denn sie antworten auf einen Leserbrief. Bei Kandidaten für die Kommunalwahl handelt es sich nicht um politische Mandats- und Funktionsträger. Im Sinne der Transparenz weist goodnews4.de jedoch auf die Kandidatur hin.


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